Alte Sorten stärken die Vielfalt der Natur
Es gab sie schon vor 6.000 Jahren in Peru und im 16. Jahrhundert kamen sie nach Europa, als überaus hilfreiche Einwanderer, die vielen Nahrung gaben. Worüber wir schreiben? Über Bohnen natürlich. Traditionelle Anbausorten werden allerdings immer seltener, sie verschwinden zusammen mit der Blauen Anneliese (Kartoffel), dem Heiderot (Kartoffel) oder dem Forellenschluss (Grüner Salat) und vielen anderen Arten aus unseren Gärten. Der Zustand der Natur mit immer weniger Vielfalt zeichnet sich nicht nur global ab, sondern auch im eigenen kleinen Grün. Verloren geht damit unser Bezug zur Natur und das Wissen darüber.

Projekt für 2020 – Alte Sorten für junges Gemüse
Das lässt sich noch ändern und jeder kann bei sich zuhause damit anfangen. Wer etwas für die Black Turtle, die Blaue Anneliese, das Heiderot oder den Forellenschluss tun will, kann 2020 auf dem eigenen Balkon oder im kleinsten Garten ein Projekt starten, dass sich „Alte Sorten für junges Gemüse“ nennt. Es ist Teil des Bundesprogramms Biologische Vielfalt und wird durchgeführt von der Ackerdemia e. V. zusammen mit dem BUND-Landesverband Brandenburg und vom Bundesamt für Naturschutz inhaltlich begleitet.
Die Teilnehmer erhalten Aufbau-Saatgut-Sets mit traditionellen, regionalen Gemüsesorten. Diese können sie dann zuhause im Garten, auf dem Balkon oder im Blumentopf einsetzen.
Auf einer interaktiven Online-Plattform wird es künftig zudem praktische Naturschutz-Tipps, Rezeptvorschläge, Webinare als VideoClips sowie ein Nutzerforum zum Austausch mit anderen Teilnehmenden geben.
Feiner Geschmack mit großem Nutzen
Wer alte vergessene Sorten anbaut, erhält nicht nur fein schmeckendes Gemüse. Die alten Nutzpflanzensorten dienen als Nahrungsquelle für Blütenbestäuber wie Bienen und Schmetterlinge und schaffen Lebensräume für heimische Insekten.
Anmeldungen für das Programm für 2020 sind bereits möglich auf der Homepage: www.black-turtle.de
Titelbild: Blätter der Vitelotte, Abrahami , Abbildung der Vitelotte im Beitrag: Magellan – Wikimedia Commons