Jeden Winter ruft der Landesverband für Vogelschutz zur großen Vogelzählung auf, in der „Stunde der Wintervögel“. Im neuen Jahr vom 6. bis 8. Januar.
Wer es sich zeitlich einrichten kann, soll sich an einem dieser Tage eine Stunde lang die Vögel notieren, die er an einem Futterhäuschen, am Fenster, im Garten oder Park beobachten kann.
Den Meldebogen für den LBV gibt es -> hier zum Runterladen und ausdrucken.
Warum soll man Vögel zählen?
Die Vogelzählung ist eine wichtige Bestandsaufnahme unserer heimischen Vogelarten. Damit stellte sich zum Beispiel heraus, dass unsere Vögel jedes Jahr weniger werden. Europaweit betrachtet nahm die Zahl an Vögeln innerhalb von 30 Jahren um 420 Millionen ab.
Überraschenderweise sind es gerade die kleinen Arten, die früher in jedem Garten zuhause waren, die verschwinden, vom Rotkehlchen über den Hausspatz bis zum Star.
Was verursacht das Verschwinden der Vögel?
Wie bei den meisten Tierarten sind der Verlust der Lebensräume und Nahrungsmangel die Hauptursachen. Auf dem Land löschen Gift und Gülle nicht nur Unkraut und Insekten aus, sondern auch die Feldlerchen und Feldsperlinge. Wer seine Ackerflächen bis auf den letzten Quadratzentimeter ausnutzt und kein Streiflein wildes Grün oder Feldgehölze mehr übrig lässt, nimmt den Tieren ihre Grundlagen.
Der Feldsperling, der Jahrhunderte lang in der offenen Ackerlandschaft zuhause war, tritt deshalb die Landflucht an und zieht in Richtung Stadt.
Aber auch in blank geputzten Stadtgärten, in denen kein Blatt herum liegen darf, gibt es kaum Insekten. Perfekt sanierte Gebäude und kümmelkurz geschnittene Hecken bieten keine Möglichkeit zum Nisten.
Deshalb werden Vögel, die früher Allerweltsvögel waren, wie der ganz gewöhnliche Hausspatz, immer seltener. In München gibt es innerhalb des Altstadtrings nur noch am Marienplatz eine Gruppe von zwölf Spatzen, die in dem kleinen Rest einer ehemals langgezogenen Hecke Unterschlupf finden.
Was brauchen Vögel?
Vögel brauchen Platz und Nahrung zum Überwintern. Wer sie unterstützen möchte, sollte nicht nur Futter anbieten, sondern auch Platz zum Nisten in Form von Vogelhäuschen, Hecken und Bäumen. In den warmen Jahreszeiten helfen Wiesen, in denen sich Insekten tummeln dürfen, und samenreiche Pflanzen unseren Vogelarten zu überleben.
Das Online-Meldeformular für die Wintervögel wird ab dem 6. Januar freigeschaltet unter
http://www.stunde-der-wintervoegel.de
Von den Einsendungen verlost der LBJ an die Teilnehmer eine Reise für zwei Personen zum Wiedhopf an den Kaiserstuhl, ein Swarovski-Fernglas, 50 Geschenkgutscheine der Hofpfisterei, 10 Vivara Futtersäulen und 10 Energieblöcke Futtersets.
Bild: Rotkehlchen (Erithacus rubecula), Quelle: Wikipedia, „ygonaar“, Aufnahme im alten zoologischen Garten Parc de la Tête d’Or, Lyon.