Auch wenn die großen natürlichen Lebensräume für Tiere im Garten immer mehr verschwinden – jeder Gartenbesitzer hat die Möglichkeit, sein Stückchen Grün mit Tieren zu teilen und ganz privat etwas gegen das Artensterben zu unternehmen. Ein Garten für Vögel zum Beispiel ist ein blühender Garten. Weil Blumen Insekten Nahrung geben und Insekten für Singvögel leckere Snacks sind.
Ein Garten für Vögel bietet ein niedriges Wasserbecken, aus dem die Vögel nicht nur trinken, die kleinen Sänger baden auch darin. Deshalb sollte die Schale nur flach mit Wasser gefüllt sein. Wer darüber hinaus auch Bienen und anderen Insekten etwas Gutes tun will, legt für sie in die Schale einen Stein als Landeplatz hinein.
Der Golfrasen ist eine Wüstenlandschaft
Der kurz geschnittene Golfrasen ist eine Wüstenlandschaft für Vögel, weil er keinen Lebensraum für Insekten bietet. Noch nicht einmal ein Wurm lässt sich dort blicken. Die Vielfalt der Natur mit den verschiedensten Wiesenpflanzen und Kräutern kommt von ganz allein zurück, wenn man den Garten verwildern lässt. Das findet nicht jeder Nachbar schön und auch dem Gartenbesitzer zuckt es in den Scherenhänden.
Ein guter Kompromiss für kleine Gärten ist es deshalb, der Natur ein paar Ecken im Garten zu überlassen. In größeren Gärten ist eine Insel mit Wildblumen rund um Bäume eine Augenweide. Sehr schön lassen sich weite Flächen gestalten, wenn man mit dem Rasenmäher einen sich schlängelnden Gehweg durch die Wiesen mäht und sich wildes Grün mit gepflegten Blumeninseln abwechselt.
Nahrungsgrundlagen und Nistplätze
Büsche und besonders Dornenbüsche bieten den Vögeln Schutz und Nistmöglichkeiten. Auch wilder Wein an der Hauswand bietet Nistplätze und seine Früchte sind Nahrung für Drosseln und Stare.
Der Vogelfreund lässt Stauden im Herbst welken und wirft sie erst im Frühjahr auf den Kompost. Spinnen und Insekten finden in abgestorbenen Stauden Unterschlupf und sind eine gute Nahrungsgrundlage für Meisen.
Zaunkönige und Rotkehlchen lieben Brombeerranken, deshalb entsorgt der Vogelfreund die alten Ranken nicht, sondern lässt sie stehen.
Keine Pflanzengifte im Garten
Pflanzengift gegen Blattläuse sind der Tod für Meisen-Jungvögel. Die Vogeleltern bringen die Läuse den Jungen als Nahrung ins Nest. Die sterben qualvoll an der Vergiftung. Deshalb, kein Pflanzengift im Garten einsetzen.
Versiegelte Flächen sind Verluste
Grundsätzlich gilt: je aufgeräumter und gepflegter ein Garten ist, desto weniger bietet er Heimstatt für Vögel. Jeder Baum, der gefällt wird, jede Hecke, die entfernt wird, jedes Rasenstück, das gepflastert, betoniert oder mit Steinen bedeckt wird, ist ein Verlust an Lebensraum für Insekten und Vögel.
Naturgärten sind im Trend. Immer mehr Gartenbesitzer liebäugeln damit, besonders die in den Städten. Viele Infos für Einsteiger rund um das Thema bietet der Verein für Naturgärten auf seiner Webseite an
www.naturgarten.org
Hilfreiche Ideen für ökologisch orientierte Gartenbesitzer zur naturnahen Gestaltung eines Gartens findet man ebenso auf der Webseite von
ellis-garten.de
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