Wie der WWF Deutschland meldet, gibt es im Kampf gegen die internationale Wildtier-Kriminalität neben den Todesraten der Tiere auch Positives zu vermelden.
Mehr als die Hälfte der internationalen Container-Reedereien lehnen nunmehr den Transport von Haifischflossen ab.
In Simbabwe werden im Hwange-Nationalpark Wasserstellen mit tödlichem Zyanid vergiftet, um damit an die Stoßzähne der getöteten Elefanten zu kommen. Für das Überleben der Elefanten wurden eine neue Anti-Wilderer-Einheit gegründet und GPS-Basisstationen sowie Funkradios angeschafft.
Wildlife-Crime-Einheiten
In der zentralafrikanischen Republik Dzanga-Sangha setzt man seit neuem eine Wildlife Crime-Einheit aus Rangern und Dorfbewohnern ein, die Schutzrechte besser durchsetzen soll. In Dzanga-Sangha machen lokale Wilderer vor allem Jagd auf die stark bedrohten Gorillas, um sie als „Bushmeat“ auf den Märkten zu verkaufen.
Monitoring
In Zentral-Sumatra wurde vom WWF ein umfassendes Monitoring durchgeführt, weil es noch immer keine staatliche Tiger-Zählung gibt, obwohl dort die letzten Tiger um ihr Überleben kämpfen. Staatsanwälte erhielten Schulungen in Rechtsfragen gegen den Wildtierhandel.
Zahlencodes
Auf Madagaskar werden Spinnenschildkröten, Strahlenschildkröten und Schnabelbrustschildkröten gegessen und für Sammler gewildert. Jetzt graviert man in die Panzer der Tiere Zahlencodes ein. Durch diese schmerzfreie Prozedur sinkt der Wert der Schildkröten auf dem Schwarzmarkt.
Landkarte der Grausamkeiten
Trotz der Erfolgsmeldungen besteht der globale Handel mit illegalen Wildtier-Produkten unvermindert, und mit ihm der Konsum der Produkte. Wie eine Karte des WWF über den globalen illegalen Wildtierhandel zeigt, die alle Grausamkeiten versammelt, die Menschen Tieren antun können.
So werden in Peru Babys von Tamarinen, Seidenaffen und Sakis als Haustiere verkauft. Um an die Tierkinder zu kommen, schießen die Wilderer ihre Mütter vom Baum. Diese Praxis breitet sich immer mehr aus.
Der Flughafen von Suriname ist ein Umschlagplatz für lebende Kaimane, Schlangen und Singvögel aus dem Amazonas-Regenwald, die illegal per Direktflug nach Amsterdam in die Niederlande geschmuggelt werden.
Denn der illegale Wildtierhandel ist global, die Konsumenten sind es auch. Auf Instagram zum Beispiel existiert eine Seite mit Bildern von Affenbabys in Staaten des Arabischen Golfes, vor allem mit jungen Orang-Utans und Schimpansen.
Wenn Monitoring, Wildlife-Crime-Einheiten und Handels- und Transportverbote auch etwas bewirken, so ist eine Verhaltensänderung der Konsumenten das erfolgreichste Mittel, um die globalen illegalen Märkte auszutrocknen und die Verbrechen gegen Wildtiere zu beenden.
Titelbild von Ana_Cotta – auf Flickr: Kahlgesichtiger Saki (Pithecia irrorata), Rio Tapajós, Brasilien, Wikimedia Commons
Welt-Karte des illegalen Wildtierhandels veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des WWF-Deutschlands
Mehr Details zum illegalen Wildtierhandel auf der Seite https://www.stopp-wilderei-weltweit.de/