Um was geht es?
Es geht nicht nur um die Bienen, sondern um die Rettung der Artenvielfalt in Bayern. Das Volksbegehren „Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern – Rettet die Bienen“ will Maßnahmen gegen den katastrophalen Artenschwund durchsetzen. Für einen Erfolg des Volksbegehrens müssen sich zehn Prozent der Wahlberechtigten in Bayern in den Rathäusern eintragen, das wären ungefähr eine Million Stimmberechtigter. Das ist eine hohe Hürde. Deshalb: kommt hoch vom Sofa, stürzt euch in die Kälte und unterschreibt!
Wann und wo läuft das Volksbegehren?
14 Tage lang, von 31. Januar bis 13. Februar, können sich die Wahlberechtigten in Bayern für das Volksbegehren in den Rathäusern eintragen. Nur wer sich ausweist, kann das.
→ Deshalb bitte unbedingt Ausweis mitnehmen.
Das entsprechende Rathaus und seine Öffnungszeiten findet Ihr unter
→ https://rathausfinder.volksbegehren-artenvielfalt.de
Warum die Mühe?
Weil der Verlust an Arten in Bayern dramatisch ist. Das Verschwinden erfolgt in einer Kettenreaktion und nicht nur die Bienen sind davon betroffen. Weil es immer weniger Blumen gibt, gibt es immer weniger Insekten, die sich von Blumen ernähren. Weil es immer weniger Insekten gibt, gibt es immer weniger Vögel, die sich von Insekten ernähren. Bayernweit sind 70 % aller Tagfalter verschwunden, in ganz Deutschland binnen weniger Jahrzehnte drei Viertel der Fluginsekten.
Was will das Volksbegehren ändern?
Geändert werden soll vor allem die industrielle Landwirtschaft. Um den katastrophalen Artenschwund in Bayern zu stoppen, soll die Bio-Landwirtschaft bis 2030 im Freistaat von derzeit zehn Prozent auf 30 Prozent gesteigert werden. Denn in erster Linie ist die Agrarindustrie mit ihrem massenhaften Einsatz von Dünger , von Pflanzenschutzmitteln, von Monokulturen auf riesigen Flächen für den Artenschwund verantwortlich.
Binnen zehn Jahren soll ein Biotopverbund entstehen, der 13 Prozent des Offenlandes im Freistaat umfasst. Dafür sollen sich die örtlichen Bauern verpflichten, Hecken, Büsche, Feldraine und Bauminseln anzulegen, um zerstörte Lebensräume für die heimische Pflanzen und Tierwelt wiederherzustellen.
An Bächen, Flüssen und Seen sollen fünf Meter breite Randstreifen frei von Landwirtschaft bleiben, um Fische und andere Wassertiere zu schonen.
Wer steckt hinter dem Volksbegehren?
Die Anfrage für das Volksbegehren ging von einer kleinen Partei aus, der ÖDP. Sie erzielte in der Wahl letzten Herbst nur 1,26 %, aber sie hat diese Anfrage im Bayerischen Innenministerium durchgebracht. Das Volksbegehren wird jetzt von zwei großen Naturschutzverbänden und über 150 kleinen Organisationen und Initiativen für den Umweltschutz unterstützt.
Was bringt der Aufwand eigentlich uns?
Wenn sich die Lebensräume für unsere Arten in Bayern verbessern, werden auch wir Menschen eine höhere Lebensqualität haben. Von Pestiziden verseuchte Erde und veseuchtes Wasser schadet uns Menschen massiv, nicht nur in der jetzigen Generation. Die nächsten Generationen würden das Gift erben. Der Erfolg des Volksbegehrens ist deshalb ein Baustein für die Zukunft. Das sind wir den kommenden Generationen schuldig.
Titelbild: Biene von Sue Corbisez – Wikimedia Commons, CC BY 2.0,