Deshalb hat der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter auch eine solche in der Hand. Genauer geht es darum, was in der Wurst drin ist.
Etwa der Rest von einer Sau, die im Eiltempo in einer industriellen Schweinemastanlage fett und groß gezogen wurde? Vollgepumpt mit Antibiotika, die wegen der tierischen Enge in der Mastanlage gegen die virulenten Krankheitserreger sein müssen? Wer so eine Wurst isst, der braucht keinen Grippeschutz mehr. Denn der ist quasi in der Wurst schon drin, zusammen mit Geschmacksverstärkern und Konservierungsstoffen.
Das schmeckt uns nicht!
Das schmeckt nicht jedem. Zumindest 30.000 Münchner Bürger wollen das nicht. Darunter über 170 Künstler, 60 Mediziner und Wissenschaftler, 180 Verbände und 150 Unternehmen. Sie alle unterschrieben für das Aktionsbündnis „Artgerechtes München“.
Als ersten Schritt wurden die Unterschriften am 12. April dem Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter übergeben. Denn die Stadt München soll mit gutem Beispiel vorangehen. Angefangen von städtischen Kantinen bis zu Empfängen im Rathaus sollen mindestens 30 % der Essprodukte aus artgerechter Tierhaltung eingesetzt werden. Als Anfang für die Durchführung von Pilotprojekten, um deren Praxistauglichkeit zu prüfen.
Wurst oder nicht wurscht, das ist jetzt die Frage
Mit der Abgabe der Unterschriften liegt der Ball – bzw. die Wurst – jetzt im Rathaus. Bei der Vollversammlung am 11. Mai ist der Münchner Stadtrat aufgefordert, konkrete Ziele und Maßnahmen für ein artgerechtes München zu benennen.
Die Vollversammlung ist öffentlich und kann von der Zuschauertribüne aus verfolgt werden. Und dann kann jeder sehen, welchem Stadtrat das Thema wurscht ist und welchem nicht.
Foto: Copyright Bernd Wackerbauer
Mehr zum Aktionsbündnis „Artgerechts München“ unter www.artgerechtes-muenchen.de