In Afrika gibt es die großen Tierwanderungen. Bei uns sind die Tiere kleiner und ihre Wege kürzer, aber sie wandern auch um ihre Art zu erhalten. In unserem Industrieland unter Lebensgefahr.
Frösche, Lurche, Kröten und Unken haben leider keine Ahnung von unserer Vorliebe für den Ausbau von schnellen Verkehrswegen und einem fehlenden Tempolimit. Dafür haben sie wohl ein eigenes inneres Navi und überqueren ab März zu Hunderten vorzugsweise nachts unsere Straßen, um ihre Laichplätze zu erreichen.
Der Bund für Naturschutz in Bayern ruft wie jedes Frühjahr zur Rettung der Amphibien auf und sucht dafür noch Unterstützung. Ca. 6.000 freiwillige Amphibien-Retter bauen bayernweit temporäre Schutzzäune auf, um bis zu 700.000 Amphibien vor dem Tod durch Überfahren zu bewahren. Die Amphibien suchen entlang der Zäune einen Durchschlupf und landen schließlich in Eimern, die in regelmäßigen Abständen ebenerdig im Boden versenkt wurden.
In ganz Bayern gibt es Ortsgruppen von Naturschützern, die, bewaffnet mit den Eimern, Frösche, Kröten, Lurche und Unken über die Straße tragen und retten. Auch zahlreiche andere Kleintiere wie Laufkäfer werden hierdurch gerettet. Ohne diese Aktion wären schon längst viele Amphibien-Arten ausgestorben. Wer sich anschließen möchte: auf der Webseite des Bundes für Naturschutz sind die lokalen Gruppen veröffentlicht, an die man sich wenden kann:
-> https://www.bund-naturschutz.de/aktionen/amphibien-retter-werden
Titelbild: Erdkröte, Subadultes, etwa einjähriges Weibchen (ca. 30 mm Körperlänge), eigenes Werk von Kuebi = Armin Kübelbeck, Wikipedia