Das Bundesamt für Naturschutz hat auf 64 Seiten den ersten Artenschutzreport veröffentlicht. Er gibt gibt einen Überblick, wie viele Arten in Deutschland leben, wie hoch der Anteil der gefährdeten Arten ist und wie sich die Artenvielfalt in den letzten Jahren entwickelt hat. Und er liefert wichtige Informationen über die Gründe, die im Artenschutz zu Gefährdungen und zu Erfolgen führen.
In Deutschland sind 48.000 Tierarten, 9.500 Pflanzen- und 14.400 Pilzarten zu Hause. Ein Drittel davon ist gefährdet. Unter den 25 wichtigsten Gefährdungsursachen dominieren die Maßnahmen, die mit einer intensiven Nutzung von Natur und Landschaft verbunden sind. Denn damit gehen immer die Veränderungen bzw. die Zerstörung der Lebensräume von Arten einher. Spitzenreiter der Verursacher ist die Intensivierung der Landwirtschaft.
Darüber hinaus gibt es aber auch positive Entwicklungen, die von engagierten Naturschutzmaßnahmen eingeleitet wurden. So haben sich zum Beispiel die Bestände der Keggelrobbe in der deutschen Ostsee erholt. Naturschutz lohnt sich.
Das BfN sieht es als dringend geboten, den Artenrückgang zu stoppen und hat dafür ein acht-Punkte-Programm entwickelt. Demnach muss vor allem die Strukturvielfalt in der Landschaft verbessert werden. Durch den Erhalt von Grünland etwa, durch die Einrichtung ungenutzter Pufferstreifen um Landschaftselemente und Äcker, durch die Wiedergewinnung von Auenflächen durch Deichrückverlegungen, durch die Wiedervernässung von Mooren und eine ökosystemverträgliche, nachhaltige Fischerei.
Der naturnahe Waldbau und nutzungsfreie Wälder müssen erhalten bleiben. Zahlreiche Flechten, Moose und Pilze oder Totholz bewohnende Käfer sind auf solche Waldformen angewiesen. Ebenso dringend sind gezielte Einzelmaßnahmen für besonders gefährdete Arten, für den Seeadler beispielsweise oder für den Schwarzstorch.
Das Acht-Punkte-Programm im vollen Wortlaut -> mehr
Der Artenschutzreport ist als PDF-Download auf der Webseite des BfN veröffentlicht.