Sehr schwer, über Cecil, den Löwen von Zimbabwe, ohne Emotionen zu berichten. Er war 13 Jahre alt und hatte zusammen mit einem jüngeren Löwen namens Jericho zwei Gruppen von Löwinnen geführt. Ein alter König, der durch die Gebiete des Hwange National Parks streifte und zu einer Legende des Landes wurde. Auch durch seinen Tod. Fest steht, dass ihn der Hobby-Jäger Walter James P., ein Zahnarzt aus Minnesota, mit Pfeil und Bogen anschoss. Am 1. Juli 2015, ausserhalb des Nationalparks, auf einem privaten Gelände, der Antoinette Farm in Gwayi River Conservancy, wo die Jagd verboten ist. Cecil soll durch einen Kadaver auf das Gelände gelockt worden sein.
Jagdblind
Der verletzte Löwe starb erst etwa 40 Stunden später, als ihn mutmaßlich der Jäger aus Minnesota mit einem Gewehr erschoss. Als Jagdtrophäe wurde Cecil das Löwenfell abgezogen und der Kopf vom Körper abgetrennt. Nach weltweiten Protesten gegen das illegale und grausame Vorgehen äusserte der Zahnarzt öffentlich das Bedauern, dass er das satellitengesteuerte Halsband der Raubkatze nicht gesehen habe. Allerdings war er bereits in den USA zu einem Jahr Jagdverbot verurteilt worden, weil er dort einen Braunbären erschossen hatte, der ebenfalls ein Halsband als Kennung trug.
Einschränkung der Großwildjagd
Als Reaktion auf den Tod Cecils hat die zimbabwische Nationalparkbehörde die Großwildjagd in der Region seit 1. August 2015 eingeschränkt. Die Jagd von Löwen, Leoparden und Elefanten in Gebieten, die an den Nationalpark grenzen, ist ab sofort ausgesetzt. Das Jagen soll nur noch nach einer schriftlichen Erlaubnis der Behörde und im Beisein von Parkpersonal gestattet sein.
Zudem wurden Beschränkungen für die generelle Jagd mit Pfeil und Bogen erlassen. Verstöße werden streng geahndet, versprach die Behörde.
Weiterhin stellte die Umweltministerin von Zimbabwe, Opah Muchinguri, den Antrag, den Zaharzt Walter James P. aus den USA nach Zimbabwe auszuliefern. Er solle in Afrika zur Rechenschaft gezogen werden.
Das wird das Sterben der „Big Five“ nicht aufhalten. Wir brauchen viel mehr. Wir brauchen internationale Gesetze, die die Großwildjagd ganz grundsätzlich verbieten und unter hohe Strafen stellen. Und es muss möglich sein, das qualvolle Sterben von Cecil an einem internationalen Gerichtshof zu ahnden. Wir brauchen einen internationalen Schutz gegen das Töten der letzten großen Tiere Afrikas.
P.S.:
Im Internet gibt es die Petition „Demand Justice for Cecil the Lion“, die sich an den Präsidenten von Zimbabwe richtet:
Die Presseerklärung der Zimbabwe Nationalparks ist online auf der Home Page der Nationalparks nachzulesen.
Bildquelle: Wikimedia Commons, CC BY-SA 2.0, Daughter#3,