Toll: der WWF, einer der weltweit wichtigsten Naturschutzverbände, setzt sich für die Isar ein. Sie erhält als Wildwasserfluss in Bayern das besondere Prädikat „Gewässerperle“ verliehen.
Die Auszeichnung ist von dem schweizerischen Vorbild „Riviére sauvage“ inspiriert. Sie soll den gesetzlich vorgeschriebenen Schutzstatus der wenigen verbliebenen Naturflüsse in Frankreich und der Schweiz besonders hervorheben. Der WWF will das Label auch in Deutschland einführen.
Naturzerstörung, die nichts kostet
Um die Alpenflüsse in Bayern ist es ähnlich schlecht bestellt wie bei unseren französischen und schweizerischen Nachbarn. Auch der Wildfluss Isar wird durch viele menschliche Eingriffe begrenzt. Seit Jahren kämpfen Naturfreunde an der Oberen Isar beim Krüner Wehr für ein paar Kilometer Fluss-Gebiet. Es wird seit den 50er Jahren nur noch mit Restwasser versorgt, weil das Wasserkraftwerk Walchensee für sich zu viel von der Isar ableitet. Die verschiedenen bisherigen Betreiber haben das Isarwasser genutzt, ohne auch nur einen Pfennig bzw. Cent dafür zahlen zu müssen. Dafür wurde die über Jahrhunderte gewachsene Auenlandschaft zerstört.
Renaturierung für die „Gewässerperle“!
Noch kann man die Isar an diesem Flussabschnitt renaturieren. 2027 wird über neue Betreiber-Verträge des Kraftwerks entschieden. Die eventuell neuen Betreiber des Wasserkraftwerks und die Bayerische Staatsregierung, die vom Gesetz her für den Schutz der Isar verantwortlich ist, müssen sich endlich entschließen, auch etwas für die Erhaltung dieser kostbaren bayerischen „Gewässerperle“ zu tun.
Zur Schönheit der wilden Oberen Isar und der Thematik des Walchensee-Kraftwerks gibt es die virtuelle Ausstellung „Isar 2030“ von memonature unter -> https://memonature.org/isar2030 (24 Stunden geöffnet, Eintritt frei)
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Zum WWF -> https://www.wwf.de/themen-projekte/projektregionen/fluesse-bayern/wildfluesse
Titelbild: Blick über das Isartal zwischen Vorderriß und Wallgau, eigenes Werk von Florian Schott, Bayerische Version von Wikimedia, CC BY-SA 4.0