Anfang Mai 2017 hat Finnland für zwei Jahre den Vorsitz im Arktischen Rat übernommen. Das Gremium wurde 1996 gegründet und hat ein einziges aber grundlegendes Thema: die Auswirkungen des Klimawandels auf die Antarktis. Die Beschlüsse des Treffens haben keine Rechtsverbindlichkeit. Mitglieder sind die Anrainerstaaten Dänemark, Schweden, Finnland, Norwegen, Island, USA, Kanada und Russland. Mit dabei beim multilateralen Treffen sind auch die indigenen Völker der teilnehmenden Staaten, darunter die Aleuten, Inuit und Sàmi.
2030 ist der Nordpol im Sommer eisfrei
Die arktischen Tierarten und die indigenen Völker rund um den Nordpol sind am meisten von den Folgen der Klimaerwärmung und dem schmelzenden Eis betroffen. In der Region nördlich des Polarkreises steigen die Durchschnittstemperaturen zweimal so schnell wie in den anderen Teilen der Erde. Schon 2030 könnte die Nordpolarregion im Sommer eisfrei sein, prognostizieren wissenschaftliche Studien.
Folgen der Eisschmelze
Die steigenden Temperaturen zerstören traditionelle Lebensgrundlagen. Die Jagd ist in immer mehr arktischen Gebieten durch das dünne Meereis nicht mehr möglich, deshalb müssen Lebensmittel aufwendig und teuer mit Flugzeugen zu den Bewohnern gebracht werden.
Durch den schwindenden Permafrost werden bis dato unbekannte Bakterien frei, die seit Jahrhunderten im Eis eingeschlossen waren. Sie geraten ins Meerwasser und in die Nahrungskette. Die Folgen sind nicht absehbar.
Das schmelzende Eis legt aber auch eine Weltregion frei, die bisher unzugänglich war und macht damit ihre wirtschaftliche Nutzung möglich. Das weckt internationale Begehrlichkeiten, für Ölbohrungen, für neue Seewege. Deshalb muss es auch internationale Anstrengungen für ein Verbot der Rohstoffförderung in der Arktis geben.
Eine nachhaltige Welt braucht eine nachhaltige Arktis
Zur großen Erleichterung der Beteiligten sprach sich auch der Außenminister der USA, Rex Tillerson, dafür aus. Die diesjährige Abschlusserklärung ist für die Mitgliedsländer bindend, sie macht aber keine Vorgaben für deren weitere Klimapolitik. Die schwedische Außenministerin Margot Wallström forderte dafür ein massives Engagement ein „Wer eine nachhaltige Welt haben will, braucht eine nachhaltige Arktis“.
Bild: McMurdo-Sund vor Viktorialand, Meeresboden mit wirbellosen Benthonten (Bodenlebewesen) vor einer Eiswand
Quelle: National Science Foundation/USAP photo by Steve Clabuesch