Das Horn eines Nashorns ist etwa 50.000 Euro pro Kilogramm wert. Längst werden nicht nur in Afrika Nashörner abgeschlachtet. Die Wilderei auf Nashörner ist auch in Europa angekommen: im März 2017 wurde in einem Zoo bei Paris ein Nashorn getötet und sein Horn abgesägt. Auch Horn-Exponate aus naturgeschichtlichen Museen wurden bereits gestohlen. Selbst deutsche Zoos mussten ihre Sicherheitsvorkehrungen verstärken.
Von Kenia bis Vietnam – der Handel mit Nashorn-Horn hat viele Gewinner
Der prominente Schauspieler und Naturschützer Hannes Jaenicke reiste für seinen Film, der am Dienstag, 16.01. um 22:15 im ZDF gezeigt wird, nach Kenia. Dort beginnt er seine Recherche über das gnadenlose Geschäft mit Nashorn-Horn, das ihn bis nach Vietnam führte, dem Hauptabnehmer-Land für den illegalen Handel, der für Tausende von Tieren den Tod bedeutet.
Im Ol Pejeta Schutzgebiet in Kenia leben die letzten drei Vertreter des nördlichen Breitmaul-Nashorns. Unter ihnen: Sudan, der letzte Bulle dieser Art. Rund um die Uhr wird er von Rangern bewacht. In Ol Pejeta wird viel Geld in effektive Schutzmaßnahmen investiert, zum Beispiel in eine eigene Hundestaffel, die Hannes Jaenicke besucht.
Südafrika, Zentrum der Nashorn-Wilderei
Die Reise Jaenickes geht weiter nach Südafrika, dem momentanen Zentrum der Nashorn-Wilderei. Hier leben mit Abstand die meisten Nashörner des Kontinents und das lockt Wilderer an. Wie gefährlich die Lage ist, erfährt Jaenicke in einem Nashorn-Waisenhaus – ein Hochsicherheits-Gefängnis, in dem momentan über 30 Nashornbabys Schutz finden. Die Chefin der Einrichtung macht klar, dass hinter dem Geschäft das organisierte Verbrechen steckt. Umso mehr muss man die Leute bewundern, die sich für den Schutz der Tiere einsetzen.
So wie die südafrikanische Organisation „Air Shepherd“, die Hüter der Lüfte. Mit Drohnen, Nachtsicht- und Wärmebildkameras spüren sie die Banden auf, bevor die ihren tödlichen Auftrag ausführen können.
Ob die Lösung des Problems in der Zucht von Nashörnern und der Freigabe des Handels liegt, soll ein Besuch bei dem umstrittenen Nashornzüchter John Hume zeigen. Er besitzt 1500 Tiere, deren Horn er regelmäßig „erntet“. Doch solange astronomische Summen auf dem Schwarzmarkt bezahlt werden, wird die afrikanische Savanne ein „Kriegsschauplatz“ bleiben.
Hannes Jaenicke: Im Einsatz für Nashörner
Sendezeit: Dienstag, 16.01.2018, 22:15 im ZDF
© ZDF
Titelbild: Markus Strobel
Das „Ernten“ von Nashorn gehört auf der Farm des südafrikanischen Nashornzüchters John Hume (M.) zum Alltag. Hannes Jaenicke (l.) begleitet diese Aktion.