In der Sendung „Tiere im Visier – Hinterhalt im Luchsrevier“ des Bayerischen Fernsehens vom 17.12.16 wurde ein Mann auf einer Jagdveranstaltung gezeigt, der sich als Luchs-Wilderer zu erkennen gab. Die Aufnahmen hatte ein Privatermittler mit einer versteckten Kamera gemacht. Der Luchs-Wilderer soll sich mit der Erschießung mehrerer Luchse gebrüstet haben und weist im Film eine Falle vor, mit der er die Luchse vor der Tötung fange.
Tat als Kampfansage gegen Tierschützer
Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat den Mann bereits identifiziert. Er steht unter dem Verdacht, im Bayerischen Wald im Frühjahr 2015 die beiden Luchse Leonie und Leon erschossen zu haben. Der Täter hatte den beiden Tieren die Vorderläufe abgeschnitten und sie in der Nähe von Lam nahe dem Wohnhaus von Manfred und Sybille Wölfl abgelegt, die sich seit vielen Jahren für die Wiederansiedlung der Raubkatzen in Bayern einsetzen. Man sah deshalb die Tat als Kampfansage gegen die Tierschützer an. Für die Erfassung des Täters wurden Euro 10.000 als Belohnung ausgesetzt.
Bereits vor eineinhalb Wochen hatten Ermittler das Anwesen des mutmaßlichen Luchs-Wilderers im Lamer Winkel durchsucht. Dabei beschlagnahmten sie Schusswaffen und andere Gegenstände.
Das Bermuda-Dreieck der Luchse
Der Nationalpark Bayerische Wald ist in Deutschland das einzige Zufluchtsgebiet des Luchses, der streng geschützt ist. Doch gerade hier hat er auch Feinde. In den letzten Jahren verschwanden hier so viele Luchse, dass man das Gebiet auch das „Bermudadreieck der Luchse“ nennt. Völlig egal ist den Wilderern offensichtlich, dass Luchstötungen Straftaten sind und ihnen bis zu fünf Jahren Haft drohen.
Bildquelle: Wikimedia Commons, Aufnahme von Bernard Landgraf
Bis zum 22.12. ist der Film in der Mediathek des Bayerischen Fernsehens aufrufbar unter:
http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/natur-exclusiv/tier-im-visier-hinterhalt-im-luchsrevier-100.html