Ein echter Rassehund kann mehr als € 1.500 kosten, zumal wenn es eine Rasse ist, die gerade im Trend liegt. Deshalb boomt der Schnäppchenhandel, besonders um die Weihnachtszeit. Welpen, die im Internet oder in Kleinanzeigen angeboten werden, können deutlich billiger sein, weil sie aus grausamen Massenzüchtungen Osteuropas stammen.
Kein Käufer weiß, was er sich mit einem derartigen Kauf einhandelt. Die meisten Tiere aus den Qualzüchtungen sind unterernährt, nicht geimpft, von Krankheiten befallen oder sehr anfällig für Krankheiten. Sie haben deshalb nicht nur einen Leidensweg hinter sich, sondern auch vor sich.
In Deutschland ist der Handel mit Hundewelpen gesetzlich geschützt.
Das Tierschutzgesetz schreibt für den Handel mit Hundewelpen nicht nur die Erlaubnis des zuständigen Veterinäramtes vor. Laut Tierschutz-Hundeverordnung darf ein Hundewelpe erst im Alter von mindestens acht Wochen vom Muttertier getrennt werden.
Die Welpen aus Deutschland haben einen Chip mit der Länderkennzahl 276. Sie müssen darüber hinaus in ihrem Impfpass die Impfungen gegen Staupe, Parvovirose und Tollwut (ab 12. Monat) eingetragen haben.
Für Welpen aus einem anderen EU-Land ist der Chip mit Länderkennung, woher sie stammen, Pflicht. Darüber hinaus muss ein EU-Heimtierausweis und ein tierärztliches Gesundheitszertifikat vorhanden sein.
Der Handel mit süßen Hundewelpen ist ein schonungsloses, brutales Geschäft, hinter dem auf der einen Seite für den Profit die Tierquälerei steht und auf der anderen Seite die Gedankenlosigkeit. Jeder einzelne Kauf macht diesen Handel ein Stück profitabler und ein Stück grausamer.
Adoptieren statt kaufen
Die beste Alternative zum Hundekauf ist die Adoption. In jedem Tierheim leben Hunde, die darauf warten, dass sie von jemanden gefunden werden, der ihnen ein Zuhause schenkt. Die Hunde sind tierärztlich untersucht, geimpft und entwurmt. Die Tierbetreuer kennen ihre Eigenarten und Vorgeschichte und können beurteilen, ob der Deckel auf den Topf passt, ob der Mensch und der Hund richtig füreinander sind.
Verzeichnis der deutschen Tierheime
Titelbild: fotogoocom, Wikimedia Commons, CC BY 3.0