„Wir leben in einer Zeit enormer Veränderungen und jedes Update der IUCN Red List macht deutlich, wie schnell das globale Artensterben voranschreitet“, resümierte Inger Anderson, die IUCN Generaldirektorin anlässlich des IUCN World Conservation Congress.
Die Jagd
In den letzten 20 Jahren sank der Bestand des großen „Östlichen Gorilla“ (Gorilla beringei) um 70 % auf unter 5.000 Exemplare. Von dem „Grauen Gorilla“ (Gorilla beringei graueri) gab es 1994 noch 16.900 seiner Art, 2015 nur noch 3.800, ein Rückgang um 77 %. Dass man immer noch illegale Jagd auf die Gorillas macht, ist ihre größte Bedrohung, schätzt die IUCN.
Das asiatische Muntjac (Muntiacus vuquangensis) hat nur kleine Habitate: in der Hà Tĩnh Provinz und in der Reichweite der Annamite Bergkette in Vietnam, in Laos und im östlichen Kambodscha. Durch die Abgelegenheit der Lebensräume waren genaue Zahlen über Muntjacs bis vor kurzem nicht bekannt. Der massive Rückgang ist eine Folge der Bejagung.
Der Verlust der Lebensräume
Vier von sechs der großen Affenarten werden als „critical endangered“ eingestuft: der Östliche Gorilla, der Westliche Gorilla, der Borneo Orang Utan und der Sumatra Orang Utan. Die Orang Utans sind Bewohner der Regenwälder Borneos und Sumatras. Sie sterben aus, weil sie ihre Lebensräume verlieren. Die Regenwälder der Regionen werden immer weiter abgeholzt, weil man mit dem illegalen Handel mit Tropenhölzern nach wie vor Geld verdient. Das brache Land wird zumeist in Palmölplantagen umgewandelt.
Zehn der 18 Unterarten der Paraiba-Krötenkopfschildkröte (Mesoclemmys hogei) sind in den letzten 40 Jahren ausgestorben, weil man ihre sensiblen Habitate in Brasilien zerstört hat. Die Paraiba-Krötenkopfschildkröte hat ihren Namen vom Rio Paraiba. Sie lebt ausschließlich in dessen seichten Ufergebieten und entlang des nahen Rio Itapemirim.
Bild: Mountain Gorilla, Bwindi, Uganda,