Foto: Bex Ross from Edinburgh, Scotland | Quelle: Wikipedia Commons
Die Sumpfohreule wird etwa 40 cm groß, ungefähr so groß wie eine Krähe. Sie hat kurze Federohren, die man nur sehen kann, wenn sie aufgeregt ist. Dann stellt sie die Federohren auf. Das wurde in der Stiche-Sammlung „Abbildungen der Vögel Europas“ von Johann Conrad Susemihl und seinem Sohn Eduard um 1800 auf reizende Weise dargestellt. In unserem Webshop bieten wir ein Ringheft mit der schönen Zeichnung auf dem Cover an ->
Im Englischen heißt die Sumpfohreule wegen der kleinen Federohren „Short Ear Owl“. Der deutsche Name weist auf ihren Lebensraum hin, weite, baumfreie Wiesen, die schön feucht sind, wie Moore und Sümpfe oder Verlandungszonen an der Küste.
Nur noch 100 Brutpaare in Mitteleuropa
Da in unseren Breitengraden gerade diese brachliegenden Flächen entwässert und trocken gelegt wurden, um aus ihnen nützliche Äcker und Gewinn bringendes Bauland zu machen, ist die Sumpfohreule sehr selten geworden. In Mitteleuropa gibt es nur noch ca. 100 Brutpaare.
Gut getarnt
In ihrer natürlichen Umgebung ist die Sumpfohreule gut getarnt. Sie hat ein schilfgelbes Gefieder, das breite dunkelbraune Flecken mustern. Das untere Gefieder hat charakteristische dunkelbraune Schaftstriche. Im hellen Gesichtsschleier fällt die leuchtend gelbe Iris auf, die von schwarzen Augenringen umrandet wird.
Eleganter Segelflug
Das Männchen beansprucht sein Revier mit ansteigenden Bu-Bu-Bu-Lauten. Weibchen machen mit einem durchdringenden „Xschija“ auf sich aufmerksam. Zu mehr als 90 % ernährt sich die Sumpfohreule von Wühlmäusen und geht mit ausgebreiteten Schwingen in elegantem Segelflug auf die Jagd.
Schneller Nachwuchs
Etwa Anfang April beginnt das Weibchen, in einem Bodennest aus Gräsern, Röhricht und anderer Moor- und Dünenpflanzen bis zu zehn weiße Eier zu legen und auszubrüten. Das bleibt ausschließlich ihre Aufgabe, während das Männchen auf Beutejagd geht und sie mit Nahrung versorgt. Erst nach 26 Tagen schlüpfen die Jungen. Die Entwicklung folgt dann rasend schnell, bereits nach ungefähr 15 Tagen verlässt der Nachwuchs das Nest.
Warum sollen wir diese Eulenart in Deutschland erhalten?
Eigentlich ist die Sumpfohreule weit verbreitet. Es gibt sie in vielen osteuropäischen Ländern, in Nordamerika und in anderen Rassen zum Teil in Südamerika. Selbst karibische Inseln konnte sie erreichen und besiedeln. Bei uns ist sie vom Aussterben bedroht. Wir können das durch Renaturierungsmaßnahmen verhindern und in dem wir geeignete feuchte Landschaftsgebiete bestehen lassen.
Es ist essentiell, dass wir die ganz spezifischen Arten unserer Natur wie die Sumpfohreule in Deutschland erhalten. Sie gehören zu unseren Schätzen wie zum Beispiel die gotischen Kirchen am Rhein oder die barocken Schlösser in Bayern. Wenn diese Kunstdenkmäler einstürzen würden, sagten wir ja auch nicht, egal, es gibt ja schon die Kathedrale Notre Dame oder Schloss Versailles in Frankreich, nicht wahr?