Bild: Wikimedia Commons | Autor Carlos Delgado
Der Sibirische Uhu kann einiges an Kälte aushalten. Deshalb ist er auch im östlichen Russland und in Sibirien verbreitet. Er ist weder in der internationalen Red List noch in der deutschen Datenbank Wisia aufgeführt. Das sagt über seine Bestandssituation nichts aus. Es gibt bisher nur einfach keinen Nachweis, wie selten oder bedroht seine Art ist.
Ein standorttreuer Uhu
Wie alle Uhus ist der Bubo bubo sibiricus seinem Standort treu. Das heißt, in gemäßigten Breitengraden bleibt er auch im Winter in seinem Revier. Nur wenn es extrem kalt wird, so dass er keine Nahrung mehr findet, macht er sich vorübergehend auf die Reise in wärmere Gegenden. Dann kann er sogar als seltener Wintergast in norddeutschen Küstengebieten auftauchen.
Er nistet gerne in Felsspalten, an felsigen Hängen oder Steinbrüchen der mittleren Gebirgslagen oder Steppengebiete. Seen und andere Gewässer sind meist in der Nachbarschaft. Denn im Winter, wenn dicke Schneedecken die Landschaft vollkommen verhüllen, findet er nur noch an den Ufern der Gewässer Nahrung. Zur Not tut es dann auch ein Fisch.
Jäger mit Rundumblick
In den anderen Jahreszeiten macht er Jagd auf alles, was in Feld und Flur unterwegs ist, von Mäusen bis zu Kaninchen. Wie ein Suchflugzeug gleitet er dafür über die offene Landschaft und erspäht mit seinen scharfen Augen jede Bewegung. Nachts folgt er vor allem seinem extrem guten Gehör, mit dem er das kleinste Rascheln auf dem Boden orten kann. Seine Federohren sind dafür besonders ausgeprägt, sie werden bis zu acht Zentimeter lang. Bei Gefahr oder Aufregung stellt er seine Federohren auf. Den großen Kopf kann der Bubo bubo sibiricus bis zu 270 Grad drehen. Damit hat er von seinem Ansitz aus die Rundumsicht über sein Jagdgebiet.
Von allen Eulen-Arten ist der Bubo bubo sibiricus die weltweit größte und kommt damit an einen Adler heran. Das Weibchen wird bis zu 75 cm groß und erreicht eine Flügelspannweite von bis zu 170 cm. Das Männchen wird gut 68 Zentimeter groß mit einer Flügelspannweite von 160 Zentimeter. Beide haben große orange gefärbte Pupillen. Das Gefieder ist graubraun mit dunkler Bänderung. Die Beine sind bis zu den Zehen befiedert und enden in stark gekrümmten langen Krallen. Zwei Zehen sind nach vorne gerichtet, eine Zehe nach hinten. In der freien Natur wird er bis zu 25 Jahre alt.