Warum diese Eulenart Uhu heißt oder wissenschaftlich „Bubo bubo“ wird klar, wenn man sie rufen hört. Das Männchen lockt in der Balzzeit mit einem „buho“, das Kilometer weit zu hören ist. Das Weibchen antwortet darauf mit einem „u-hu“. Beide rufen sich häufig in einem Duett zusammen.
Rarität unter Schutz
Die Duette der Uhus hört man hierzulande nur noch selten, obwohl sie keine besonderen Ansprüche an ihren Lebensraum haben. Der Bubo bubo kann sich seiner Umwelt anpassen. Er mag Wälder und offene Flächen. Für seinen Horst und das Ausbrüten der Eier sind ihm Felswände und Steilhänge am liebsten. Wenn es aber nur flaches Land gibt, kann er auch zum Bodenbrüter werden oder er nutzt alte Greifvogelhorste.
Trotzdem ist der Bubo bubo in Mitteleuropa rar geworden. Er kommt vor allem in den Mittelgebirgen und den Alpen vor. In einigen Gebieten Deutschlands war er vollkommen ausgestorben. 1930 gab es Deutschland weit nur noch etwa 50 Brutpaare. In Deutschland steht die Eulenart nach dem Bundesnaturschutzgesetz unter Höchstschutz. International ist sie im Washingtoner Artenschutzabkommen unter Anhang II gelistet.
Von Menschenhand fast ausgerottet
Ursache für den Rückgang des Bestandes in Deutschland war die jahrzehntelange Verfolgung durch den Menschen, der den Uhu als „Schädling“ ansah. Man hat ihn gefangen, abgeschossen, ausgestopft und als Deko für Jagdzimmer präpariert, oder die jungen Uhus für die sogenannte „Hüttenjagd“ aus den Horsten gestohlen.
Von Menschenhand erfolgreich wieder angesiedelt
In Gefangenschaft gezüchtete Uhus haben das Überleben der Art gerettet. Durch die Auswilderung gezüchteter Uhus wurde der Bubo bubo in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Saarland und Rheinlandpfalz erfolgreich wieder eingebürgert. Die Bestandszahlen gehen seitdem langsam nach oben. 1991 gab es etwa 400 Brutpaare, 2008 geschätzte 1.500.
Treues Wesen
Wenn sich der Uhu einmal für einen Standort entschieden hat, bleibt er ihm treu. Er ist ein Standvogel, der auch im Winter an seinem Ort bleibt.
Genauso treu ist der Uhu in seiner Partnerwahl. Wenn sich zwei Uhus gefunden haben, bleiben sie sich monogam in einer lebenslangen Partnerschaft verbunden.
Die größte europäische Eule
Uhus haben einen ganz schön dicken Kopf und auffällige Federohren. Ihre Augen wirken in einem eindringlichen Orangegelb. Das Gefieder ist rostbraun mit dunkler Längs- und Querstreifung, über der Brust verläuft es heller als am Rücken.
Der Uhu ist die größte europäische Eule, mit einer Flügelspannweite von 160 – 170 cm und einer Größe von etwa 60 – 75 cm. Wie bei vielen Greifvögeln ist das Weibchen größer als das Männchen. Weil der Uhu fast an einen Steinadler heranreicht, nennt ihn der Volksmund „König der Nacht“.
Jäger in der Nacht
Denn Uhus gehen in der Dämmerung und in der Nacht auf die Jagd. Wenn sie hungrige Jungen zu versorgen haben, auch am Tag. Sie sind Ansitzjäger. Das heißt, sie sitzen auf einem erhöhten Ansitz und überwachen mit Augen und unerhört feinen Ohren ihr Gebiet. Wenn sich nichts tut, sind sie im Gleitflug auf der lautlosen Suchjagd nach kleinen Säugetieren, wie etwa Mäusen, Igeln oder Hasen. Auch kleinere Vögel wie Eulen, Krähen, Habichte oder sogar Graureiher gehören zu ihrer Beute.
Was braucht der Uhu für einen Schutz in Deutschland? -> Mehr auf unserer Uhu-Schutz-Seite