Uhu – Bubo bubo – Eurasian Ear Owl
Bestand: ca. 1.500 Brutpaare (2008)
Schutzstatus Deutschland: Besonders streng geschützt
Einstufung Red List IUCN: Least Concern
Wie steht es um den Uhu?
Nach der internationalen Roten Liste der IUCN ist der Uhu weltweit betrachtet nicht gefährdet („Least Concern“). Das beruht auf seiner weiten Verbreitung. Es gibt ihn im gesamten eurasischen Raum. Deshalb heißt der Uhu im Englischen auch Eurasian Ear Owl.
In Deutschland ist die Situation anders. 1930 gab es im ganzen Land nur noch 50 Brutpaare. Durch Schutzmaßnahmen stieg bis 2008 die Zahl der Brutpaare auf ca. 1.500 an.
Eulenschutz lohnt sich!
Grund für diese gute Entwicklung waren Schutzmaßnahmen, für die sich der Bund für Naturschutz und ganz speziell die Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen (EGE) eingesetzt haben. Dazu gehörte früher auch die Bewachung der Horste, um sie vor den Übergriffen der Menschen zu schützen. Weil die Zahl der Uhus angestiegen ist, ist das nicht mehr möglich.
Was braucht der Uhu heute zu seinem Schutz?
1 Landschaft erhalten
Der beste Schutz für den Uhu ist die Erhaltung der offenen Landschaft, in der er lebt. In den Mittelgebirgen, in denen der Uhu brütet, sollte es deshalb keine Aufforstungen in seinem Umkreis geben. In der Feldflur sollten ihm grüne Schutzgebiete erhalten bleiben, die nicht in Ackerland umgewandelt werden können. Steinbrüche und Naturfelsen in denen Uhus brüten, müssen als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden.
2 Strommasten und -leitungen sichern
Wie viele großen Vögel (z. B. auch Störche oder Adler) braucht der Uhu Strommasten und Hochspannungsleitungen, die gesichert sind. Uhus wählen sich Strommasten als Ansitz aus, um ihr Revier zu überwachen. Wenn die Masten ungesichert sind, bekommen sie einen tödlichen Stromschlag. Die EGE hat nachgewiesen, dass 32,5 % aller Uhus den Stromtod erleiden. 26,2 % davon sterben durch Mittelspannungsleitungen, 6,3 % an Oberleitungen der Bahntrassen.
Eigentlich sind die Strombetreiber seit 2012 verpflichtet (lt. § 41 des Bundesnaturschutzgesetzes) Masten und Stromteile so abzusichern, dass die Vögel vor Stromschlägen geschützt sind. Aber obwohl Stromunternehmen in den letzten Jahren Milliarden eingenommen haben, sind sie ihrer Verpflichtung viel zu wenig nachgekommen.
Das liegt auch an den mangelhaften Kontrollen der Naturschutzbehörden der Bundesländer, die dafür zu wenig Personal haben.
Eine Verpflichtung zur Umrüstung der Oberleitungen für die Deutsche Bahn gibt es nicht.
3 Windkraftanlagen nicht durch Naturschutzgebiete leiten
Windenergieanlagen gehören zu den alternativen Energien. Aber sie werden gebaut und in die Landschaften hineingesetzt, ohne Berücksichtigung der Belange des Naturschutzes. Vögel haben noch nicht gelernt, dieser neuien Erfindung des Menschen auszuweichen. Wenn Windkraftanlagen auf den Flugrouten von Zugvögeln stehen, verursachen sie jedes Jahr den Tod vieler Vögel. Und sie sind eine Bedrohung standorttreuer Vögel wie Uhus.
4 Fotografen und Klettersportler – Bitte Abstand halten
Fotografen und Klettersportler kommen brütenden Uhus oft so nahe, dass sie die Brut aufgeben.
Liebe Fotografen, wenn Ihr Eulen liebt und sie fotografieren wollt, dann müsst Ihr Euch dafür nicht gleich ins Eulennest setzen. Ein gutes Teleobjektiv reicht völlig.
Und liebe Klettersportler, wenn Ihr eine Tour plant, erkundigt Euch nach dem Umfeld, in dem Ihr klettert. Sucht Euch ein Gebiet aus, in dem keine geschützten Vögel wie Uhus brüten. Fragt ganz gezielt in Eurem Verein danach. Ein guter Verein für den Klettersport ist ein Verein mit Umweltbewusstsein! Macht Euch nicht nur Gedanken, wie Ihr auf den Fels rauf kommt, sondern auch über die Natur, der ihr dort begegnet. Ihr könnt ganz besonders dazu beitragen, die Tiere in der Natur zu schützen – in dem ihr sie in Ruhe lasst.
Mehr über den Uhu gibt es auf unserer Uhu-Seite zu lesen.
Wer dem ganz besonderen Charme der Eulen erlegen ist und alles über sie und ihre Lebensbedingungen wissen möchte, der findet viele gute Informationen bei
http://www.egeeulen.de
http://www.eulenwelt.de