Waldkauz – Strix aluco
Bestandssituation: ca. 61.000 Brutpaare
Der Waldkauz ist in Mitteleuropa die häufigste Eulenart. Lange waren seine Bestandszahlen stabil. Seit 2000 gehen sie etwas zurück.
Selbstschutz
Vor Menschen ist der Waldkauz durch seinen Biorhythmus recht gut geschützt. Er wird erst in der Dämmerung und Nacht aktiv. Deshalb bekommt ihn der Mensch selten zu Gesicht bzw. vor die Flinte.
Ein natürlicher Feind des Waldkauzes ist der Marder. Wenn er eine Bruthöhle aufspürt, tötet er den ganzen Nachwuchs. Die Jungen verlassen die Bruthöhle deshalb oft schon, bevor sie fliegen können und klettern dann in den Ästen der Bäume umher. Sobald ein Junges das Nest verlässt, wird aus dem „Nestling“ ein sogenannter „Ästling“.
Wie kann man den Waldkauz schützen?
1 Alte Bäume stehen lassen
Der beste Schutz für den Waldkauz ist, alte Bäume stehen zu lassen, damit er in den Baumhöhlen seinen Nachwuchs ungestört großziehen kann. Denn in den Höhlungen eines alten Baumes gibt es ideale Nistmöglichkeiten für die Eulen. Die größten Verluste werden durch das Abholzen alter Bäume hervorgerufen. Denn damit können langjährige Brutplätze verloren gehen. Deshalb müssen besonders Bäume, die bereits als „Brutbäume“ von Eulen angenommen wurden, erhalten bleiben.
Durch Nistkästen für Eulen kann man dem Waldkauz einen „Wohn-Ersatz“ anbieten.
2 Stromleitungen absichern
Ungesicherte Strommasten, ungesicherte Mittelspannungsleitungen und Oberleitungen der Bahn sind eine Todesursache von vielen Vögeln und auch von Waldkäuzen.
Das ist möglich, weil die Energieversorger ihrer Verpflichtung nicht nachkommen, Masten vogelsicher zu machen. Dafür hat ihnen der Gesetzgeber bis Ende 2012 eine gesetzliche Übergangszeit zur Nachrüstung eingeräumt. Diese Frist ist seit drei Jahren abgelaufen, getan hat sich wenig. Zahlreiche Energieversorger ignorieren die Auflagen einfach, weil es an Kontrollen fehlt.
Den Stromtod der Vögel können Abdeckungen über den Isolatoren und Ummantlungen der abgehenden Leitungen verhindern. Die Naturschutzbehörden der Bundesländer müssten die Masten in ihren Regionen aber systematisch auf diese Nachrüstung hin kontrollieren. Wenn sie fehlt, sollte man Energieversorger, die ihrer Verpflichtung nicht nachgekommen sind, mit Strafen belegen, die Eindruck machen.
Neu geplante Stromtrassen sollten nicht durch vogelreiche Gebiete gehen. Der Bund für Naturschutz fordert übrigens grundsätzlich, beim Ausbau der Stromnetze, stärker auf Erdkabel zu setzen: „Sie entlasten nicht nur die Anwohner, sondern verringern negative Auswirkungen auf die Vogelwelt“.
Wie sich Menschen gegenüber den Nestlingen und Ästlingen des Waldkauzes verhalten sollen, erfährt man sehr schön auf der Internetseite der Wildvogelhilfe: www.wildvogelhilfe.de
Ausführliche Informationen über alle Eulenarten und ihre Lebensbedingungen in Europa gibt es unter
Webseite der EGE: http://www.egeeulen.de
Webseite Eulenwelt: http://www.eulenwelt.de