Steht die heutige Landwirtschaft für Massentierhaltung, Qualzuchten, Einsatz von Pestiziden, und einer Gülle auf deutschen Äckern, die zum Himmel stinkt und unser aller Grundwasser verseucht? Polemik wie diese macht es Bauern, die eine Alternative leben, nicht leichter. Doch ändern muss sich was.
EU-Reform in Vorbereitung
Die EU-Kommission bereitet für die nächsten zehn Jahre gerade die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) vor. Damit alle mal zu Wort kommen, mit einer europaweiten Umfrage, bei der jeder mitmachen kann, auch die Nicht-Landwirte. Es gibt damit die Möglichkeit, die Landwirtschaft mitzubestimmen und dafür zu sorgen, dass unsere Natur und unsere Landwirte besser geschützt werden.
Die Natur hängt von der Landwirtschaft ab
Denn von der Landwirtschaft hängt auch die Natur ab. In den Augen von Naturschützern wird die jetzige Agrarpolitik dieser Verantwortung in keinster Weise gerecht. Sie ist vielmehr eine Bedrohung für die Artenvielfalt in Europa, sie ruiniert ganze Landwirtschaftszweige wie unsere Milchbauern, sie erschwert Bio-Alternativen zur Agrarindustrie, sie sorgt nicht für biologisch gesundes Essen und sie hat viel zu wenig Anteil am Klimaschutz.
Die Umfrage läuft bis 2. Mai. Bisher sind nach Informationen von Topagrar.com rund 16.000 Beiträge eingegangen. Die EU-Agrarkommission will die Beiträge bis Juli 2017 auswerten und im Herbst die Ergebnisse vorstellen.
Der Original-Fragebogen in deutscher Sprache ist online auszufüllen und für Nicht-Landwirte sozusagen eine Herausforderung.
Deshalb haben sich der WWF-Deutschland, der Bund für Naturschutz und andere Umweltschutzorganisationen zur Aktion #LivingLand zusammengeschlossen, in der man zur EU-Umfrage für eine bessere Landwirtschaft für Mensch und Natur stimmen kann. Damit soll sicher gestellt werden, dass sich nicht nur die Lobbyinteressen der Agrarindustrie durchsetzen. Der NABU Präsident Olaf Tschimpke sieht darin eine einmalige Chance, „… die Fehler der derzeitigen Politik zu korrigieren“.
Fordert eine Agrarwende in der EU!
Unter #LivingLand sind die Forderungen der Umweltschutzverbände bereits formuliert und zusammengefasst. Sie werden zusammen mit euren Stimmen an die EU-Agrarkommission weitergeleitet. Es sollten deshalb viele Stimmen zusammenkommen. Jeder, der an der Aktion teilnimmt, zeigt, wie dringend es ist, dass sich etwas ändert.
-> zur Aktion #LivingLand
Quelle Abbildung: Wikimedia Commons, CC-BY-SA 4.0, Florian Pépellin, neugeborenes Lamm, Savoie, France, März 2017