Der Afrikanische Waldelefant ist das drittgrößte Landtier der Erde. Für den Erhalt der Regenwälder vom Senegal bis zum Kongobecken ist er sozusagen ein unentbehrlicher Gärtner. Denn durch seinen Elefantendung verbreiten sich die Samen einer Vielzahl von Bäumen.
Rückgang um 80 %
Am Montag erschien in der Zeitschrift „Current Biology“ eine Studie, nach der der Waldelefant vom Aussterben bedroht ist. Der Ökologe John Poulsen, Duke University North Carolina, beruft sich dabei auf zehnjährige Recherchen seines Teams im geschützten Minikébé Park in Gabun.
Die Forscher schätzten die Zahl der Waldelefanten nach den hinterlassenen Dungspuren. Danach ergibt sich ein Rückgang von 80 % an Waldelefanten zwischen 2004 und 2014. Geschätzt wird, dass sich damit die Zahl von 36.000 auf weniger als 7.000 Tieren verringerte.
Gabun gegen illegales Elfenbein
Gabun setzt sich seit 2011 aktiv gegen den illegalen Elfenbeinhandel ein. 2012 war es das erste afrikanische Land, das illegal erworbenes Elfenbein im Millionenwert öffentlich verbrannte. Das Budget für den Minikébé Park wurde seitdem verdoppelt.
Plünderung der Natur des Nachbarstaates
Hauptabnehmer des illegalen Elfenbeins ist das benachbarte Kamerun. Die größte Stadt Kameruns, Douala, gilt als einer der Hauptumschlagplätze für den verbotenen Elfenbeinhandel. Die Form von „Grenzdurchlässigkeit“ zum Nachbarland Gabun ist für Kamerun auch auf anderen Gebieten profitabel. Allein 2011 vertrieb die National Parks Agency 6000 Immigranten aus dem Zentrum des Minikébé Parks, die vor allem aus Kamerun stammten und in einer illegalen Goldgräbermine arbeiteten.
Unstillbare Nachfrage
Schuld am Tod der Waldelefanten ist der Elfenbein-Markt mit seiner internationalen Nachfrage, die skrupellose Händler reich macht und ein kriminelles Netzwerk an grenzüberschreitendem Elfenbeinschmuggel aktiviert.
Multinationale Schutzzonen als Rettung
Um die Waldelefanten vor dem Aussterben zu retten, müssen die afrikanischen Staaten miteinander kooperieren und multinationale Schutzzonen für sie schaffen, ist die Schlussfolgerung der US-amerikanischen Studie. Es muss stärkere internationale Gesetze geben, um Staaten, die die grausame Elfenbeinjagd in Anrainerländern tolerieren oder sogar unterstützen, strafrechtlich belangen zu können.
Zur englischsprachigen Studie von -> Current-Biology
Bildquelle: Wikimedia Commons, Richard Ruggiero/USFWS