Politisch war Greenpeace schon seit der Gründung. Denn Klima- und Umweltschutz verlangen eine Änderung des gesellschaftlichen Handelns. Aber jetzt sind die Greenpeace-Aktivisten tatsächlich ganz oben in der Politik angekommen, zumindest in Deutschland, und zumindest eine von ihnen, Jennifer Morgan.
Greenpeace Chefin als Sonderbeauftragte im Auswärtigen Amt
Die in den USA geborene Jennifer Morgan leitete seit 2016 zusammen mit Bunny McDiarmid Greenpeace International. Die Klimaexpertin wird ab 1. März 2022 von Außenministerin Annalena Baerbock in das Auswärtige Amt zur Sonderbeauftragten für internationale Klimapolitik berufen und soll später in das Staatsministerium wechseln.
Für den Spitzenjob im Staatsdienst muss Jennifer Morgan die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen. Die 55-Jährige spricht fließend Deutsch und lebt in Berlin.
Mit dieser Personalie macht Baerbock Klimapolitik zur Sache des Außenministeriums. Bekannt wurde auch, dass Baerbock im auswärtigen Amt eine neue Abteilung schuf, die für Klimaaußenpolitik, Wirtschaft und Technologie zuständig sein wird. Sie soll aus sechs Referaten bestehen, die unter anderem zuständig sind für die Klimafinanzierung, für Klimapartnerschaften, Sicherheitsaspekte von Klimapolitik und für die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen. Die Reaktionen darauf sind so unterschiedlich wie die Meinungen zum Klimaschutz. Die Pro-Liga spricht vom Super-Coup, die Contra-Seite von Lobbyismus. Theo Koll, Leiter des ZDF Hauptstadtstudios, kommentierte die Umstrukturierung im Auswärtigen Amt im ZDF-Heute Journal als eine deutliche Abwertung des Umweltministeriums.
***
Heute Journal vom 09.02.2022
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/jennifer-morgan-baerbock-greenpeace-100.html
Quelle Titelbild: Jennifer Morgan 2020 auf einer MSC Veranstaltung, Aufnahme von Kuhlmann / MSC, Wikipedia CC BY 3.0 de