Fast ausschließlich Grün ist auf der Fotografie oben zu sehen, die der Gründer von Mongabay, Rhett A. Butler, vom Flugzeug aus über dem Imbak Canyon schoss. Die Aufnahme von einem Stück Regenwald auf Borneo, das zum Bundesstaat Sabah von Malaysia gehört. Spektakulär wird das Bild, wenn man es mit dem Wissen verbindet, dass die Regenwälder auf Borneo die ältesten der Erde sind, mit Bäumen, Hunderte von Jahren alt. Dass versteckt in diesem Grün Tiere leben, die so selten sind wie die geheimnisvolle Borneo Goldkatze, die vielleicht 15 Menschen jemals gesichtet haben. In dem Netzwerk des Regenwaldes gibt es Arten, die noch gar nicht entdeckt wurden und Arten wie Orang Utans und Elefanten, deren phänomenale soziale Intelligenz wir gerade anfangen zu verstehen. Sabah auf Borneo, wer von uns war schon einmal dort, wer von uns in Europa weiß etwas darüber? Wenn man etwas nicht kennt, dann interessiert man sich nicht dafür.
Für mehr Wissen über die Natur
Genau deshalb gibt es seit 1999 das unabhängige Nachrichtenportal Mongabay (www.mongabay.com), das Informationen über diese fernen Orte, über ihre Tiere und Pflanzen im Internet liefert. Mongabay ist Mitglied von „Global Investigative Journalism Network“ und dient als Informationsquelle für Newskanäle wie CNN, CBS oder den Discovery Channel. Es gibt eine deutschsprachige Version und eine Informationsseite über den Regenwald für Kinder, die in etwa 40 Sprachen erscheint.
Über 125.000 Aufnahmen wie von dem Regenwald von Sabah hat Rhett A. Butler bisher gemacht. Jeden Tag veröffentlicht Mongabay News, um möglichst vielen das Wissen um diese Natur nahe zu bringen. Dass sie ebenso wunderbar wie gefährdet ist.
Der intakte Regenwald auf dem Bild oben ist der Rest eines Paradieses, von dem weite Teile gerodet wurden, weil der Holzhandel ein paar Familien in Malaysia noch reicher werden ließ. Das brache Land wurde nicht mehr aufgeforstet, sondern unumkehrbar in Palmölplantagen umgewandelt. An denen Provinzpolitiker des Landes selbst beteiligt sind und kräftig mitverdienen. Die um des eigenen Profits willen, das wertvollste Erbe ihres Landes ruinieren, die Natur. Großartige Tiere wie die Elefanten von Sabah verlieren dabei ihre Lebensräume und ihre Nahrungsgrundlage. Wenn sie dann auf den Feldern der Palmölplantagen Nahrungsersatz suchen, sieht man sie als Schädlinge an und legt Giftköder gegen sie aus. In Sabah werden heute Elefanten vergiftet.
Für mehr Wahrnehmung von Natur
Das Bild von einem Elefantenbaby, das am Rande einer Palmölplantage um seine getötete Mutter trauert, bringt es in unseren europäischen Zeitungen auf die Seite 18 – wenn die Zeitung eine Auslandsberichterstattung hat. Kleine Arten, weniger als einen Daumen groß, gehen vollkommen unbemerkt unter, zusammen mit dem Wald, der ihr Lebensraum war. Sie verschwinden von unserer Erde, ohne dass irgend jemand Notiz davon nimmt.
Deshalb wurde das Maskottchen von Mongabay ein Däumeling. Ein Singvogel, aus dem Regenwald von Costa Rica, der Rot-Schuppenkopftyrann (Lophotriccus pileatus), der für ein Foto seine Kronenfedern aufstellte und direkt in die Kamera blickte. Es ist eine der Lieblingsaufnahmen von Rhett A. Butler. Er unterstützt persönlich den Schutz von einem Teil des Habitats, in dem diese Vogelart ihr Zuhause hat.
Für die Veränderung im Umgang mit der Natur
2012 wurde zu dem Nachrichtenportal die Non-Profit-Organisation mongabay.org gegründet, in deren Beirat u. a. der Biologe Peter H. Raven und die Primatenforscherin Jane Goodall sind. Unter dem Dach dieser Organisation wird von einem Journalistenteam in Indonesien ein News Service mit Umweltinformationen in der Landessprache herausgegeben. Ein ausgesprochen wichtiger Schritt, denn gerade auf dem asiatischen Kontinent braucht es einen Wandel im Umgang mit der Natur. Regenwälder gehören zum kostbarsten Naturerbe der Menschheit. Sie sind die größten Kohlenstoff-Speicher der Erde, ohne die unser globales Klima vollkommen aus dem Gleichgewicht geraten würde.
Wegen dieser Zusammenhänge integriert Mongabay auch zunehmend Informationen von wissenschaftlicher Seite. Denn Wissenschaft bringt Politik in Bewegung. Wissenschaftler haben mit ihren weltweiten Forschungsergebnissen zur Klimaerwärmung ganz wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Politiker aller Länder nun mit dem Thema Klimaschutz auseinandersetzen müssen, und als Folge davon mit dem Bestand an Regenwäldern. Vielleicht hat damit auch der kleine Singvogel im Regenwald von Costa Rica eine Zukunft.
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