Fischesterben bei Bad Tölz
Den Fischen in der Isar geht es verdammt schlecht. Durch den trockenen Sommer führte die Isar schon im August 2018 Niedrigwasser, das etliche Kleinfische sterben ließ. Niedriges Wasser erwärmt sich schneller. Die Hochsommertemperaturen setzten deshalb auch den größeren Fischen zu, wie der Seeforelle, der Äsche und dem Huchen. Der Bezirksfischereiverein Bad Tölz hatte deshalb bereits im Sommer für ein rücksichtsvolleres Freizeitverhalten plädiert und für ein Fahrverbot für große Boote mit Tiefgang.
Fischesterben in München
Am Wochenende des 7. und 8.10.18 sank der Pegelstand der Isar in München innerhalb kurzer Zeit um Dutzende Zentimeter ab und brachte über 100.000 Jung- und Kleinfischen den Tod. Spaziergänger und Angler an der Isar versuchten zwar, die zappelten Tiere in tiefere Wasser zu bringen, doch die meisten Tiere mussten qualvoll auf dem Trockenen verenden. Es handelte sich dabei um freilebende Fische, die in der Isar ihren natürlichen Lebensraum hatten. Man kann sie nicht einfach nachkaufen wie Zuchtfische.
Nach Untersuchungen des Wasserwirtschaftsamtes München war die Hauptursache für das Massensterben der Fische die Steuerung der Wassermassen am Wehr in Großhesselohe bei München. Dort hatten die Stadtwerke offenbar Wasser aufgestaut, um ein natürliches Gefälle bei der Öffnung der Schleusen in den Isarkanal zu erhalten. Dadurch wurde der Isar etwa zwei Stunden lang zu viel Wasser entzogen.
Die Isar, noch ein Wildfluss?
Dieser fatale Eingriff zeigt, dass nicht nur die Klimaerwärmung mit ihrem trockenen Sommer für das Fischesterben in der Isar verantwortlich ist. Der einstige Wildfluss ist insgesamt zu vielen Regulierungen unterworfen, durch die Gewinnung von Wasserkraft, durch die intensive Landwirtschaft und durch die Verbauung der Ufer.
Titelbild: Die Isar in München, am Müllerschen Volksbad, Aufnahme von Bernd Reuschenberg, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0