Allein 2014 wurden in Afrika 20.000 Elefanten von Wilderern auf der Jagd nach kostbarem Elfenbein getötet, in Südafrika über 1.200 Nashörner. Die Wilderei auf seltene Arten und der professionell organisierte Schmuggel mit Wildtierprodukten ist ein weltweit attraktiver Markt. Es ist ein Geschäft mit hohen Gewinnen und geringem Risiko. Die vergleichsweise marginalen Geldstrafen können die Hehler aus der Portokasse zahlen.
Auf Platz 4 der Hitliste internationaler Kriminalität
Deshalb hat sich in den letzten Jahren ein internationales kriminelles Netzwerk gebildet. Neben Drogenhandel, Waffenhandel und Menschenhandel steht der illegale Handel mit Wildtieren und deren Produkten an vierter Stelle der Hitliste internationaler Kriminalität. Besonders betroffen von der Wilderei und dem organisierten Schmuggel von Wildtierprodukten ist Afrika.
Gemeinsames Handeln
Am 30.07.2015 hat die UN-Vollversammlung in New York deshalb eine Resolution zur Bekämpfung der Wilderei und des illegalen Handels mit Wildtieren verabschiedet. Alle 193 Staaten der UN-Vollversammlung haben sie unterzeichnet.
Allerdings ist der Text für die Staaten nicht bindend. Lediglich die Notwendigkeit, gemeinsam gegen diese Art von Kriminalität vorzugehen, wird anerkannt. Die Resolution ist ein Signal für gemeinsames Handeln gegen die Schwere und das Ausmaß dieser Art von Kriminalität.
Die Ziel der Resolution ist es, die Strafverfolgung, die internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Korruption und Geldwäsche, das Zusammenspiel der Behörden gegen den illegalen Artenhandel zu verbessern.
Artenschutz, Außen- und Sicherheitspolitik
Initiiert wurde die Resolution im September 2014 am Rande der UN-Generalversammlung in New York von dem Staatspräsidenten von Gabun und Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Steinmeier sieht den Kampf gegen Wilderei und Wildtierschmuggel in Afrika nicht nur als Aufgabe des Artenschutzes, sondern auch der Außen- und Sicherheitspolitik. „Mit den Erlösen aus Wilderei werden weitere kriminelle und vielfach sogar terroristische Aktivitäten finanziert. Das gefährdet die Entwicklung vieler Staaten Afrikas und birgt die Gefahr der Destabilisierung.“
Auch die Bundesumweltministerin Hendricks sprach sich für ein stärkeres internationales Engagement aus. „Das Wilderei-Problem kann nicht allein in Afrika gelöst werden. Nur durch ein ehrliches Engagement aller Ursprungs-, Transit- und Zielländer gegen illegale Wildtierprodukte kann es überwunden werden.“
Die Rolle des Konsumenen
Eine essentielle Voraussetzung dafür ist, dass auch die Nachfrage an den illegalen Tieren und Tierprodukten sinkt. Hier sind die Konsumenten zum Handeln aufgerufen. Den grausamen Markt würde es ohne gedankenlose Abnehmer nicht geben.