Das Stück Wald am Rand des Kohletagebaus Hambach in Nordrhein-Westfalen ist das Symbol für eine Zeitenwende geworden. Wer das nicht versteht, dem ist nicht zu helfen. Deshalb wird der Energiekonzern RWE in dieser Auseinandersetzung mehr verlieren als sein Image.
Zeitenwende verpasst
Der Konzern pocht auf die Einhaltung alter Verträge und Rechtsansprüche und lässt für mehr Braunkohle den Wald abholzen. So schnell wie möglich, um einer Kommission, die derzeit den Rechtsanspruch klären soll, keine Zeit zu lassen. RWE setzt damit in Hambach auf die veraltete Braunkohleförderung anstatt auf ein neues Umweltbewusstsein.
Verantwortung für die nächsten Generationen
Nach wie vor ist die Bundesrepublik Deutschland der größte Braunkohleförderer der Welt. Und die Förderung von Braunkohle ist nach wie vor der schlimmste CO2 Produzent, maßgeblich beteiligt an der globalen Klimaerwärmung. Und das muss sich ändern, wenn wir in Deutschland die Klimaschutzziele der Pariser Klimaschutzkonferenz ernst nehmen. Das ist unsere Verantwortung für die nächsten Generationen.
Deshalb stellt sich in Hambach der Waldvernichtung nicht nur ein Häuflein Umweltaktivisten entgegen. Mittlerweile proben ganz normale Büger den Protestspaziergang im grünen Forst. Die Organisation Compact erhielt für ihre Online-Petition „Reden statt Roden“ innerhalb kurzer Zeit bereits 750.000 Unterzeichnungen.
Großdemo am Samstag, den 6. Oktober 2018
Die großen Umweltschutzorganisationen BUND, NABU, Greenpeace und WWF haben für den 6. Oktober 2018 zur gemeinsamen Demonstration aufgerufen, zu der Umweltschützer aus ganz Deutschland nach Hambach anreisen wollen. Wegen der Eile, mit der der Energiekonzern die Räumung des Waldes durch die Polizei vorantreiben lässt, wurde die Demo um acht Tage vorverlegt.
Pressekonferenz am 1. Oktober 2018
Am Montag, den 1. Oktober findet die Pressekonferenz statt, in der unter anderem Dirk Jansen (BUND Nordrhein-Westfalen) den Stand der BUND-Klage vor dem Oberverwaltungsgericht Münster erläutern wird. Das Verfahren ist der Grund für die offizielle Aussetzung der Rodung bis zum 15. Oktober. Die Veranstaltung lässt sich über einen Online-Live-Stream von Greenpeace verfolgen unter dem Link:
https://twitter.com/greenpeace_de
Die Demonstration startet am Samstag, den 6. Oktober um 12 Uhr am Bahnhof Buir. Da es nach Hambach nicht so viele Zugverbindungen gibt, ist die Organisation von Mitfahrgelegenheiten besonders wichtig. Mehr Informationen dazu unter www.stop-kohle.de.
Titelbild: Das Demoplakat „Wald retten – Kohle stoppen“ gibt es in mehreren Ausführungen auf der Webseite von www.stop-kohle.de zum Runterladen.