Mitten im frostklirrenden Winter gibt es in Berlin vom 20. bis 29. Januar die „Grüne Woche“, die internationale Agrar-Schau, die der Ernährungswirtschaft und Landwirtschaft gewidmet ist.
Lecker Schnittchen?
Früher hieß diese Schau auch „Fressmesse“, weil es dort immer lecker Schnittchen umsonst gab. Heute werden Ernährung und Landwirtschaft kritischer hinterfragt, von den Konsumenten wie von verantwortungsvollen Bauern. Fehlentwicklungen in diesen Bereichen schaden dem Menschen und der Natur mit ihren Pflanzen und Tieren massiv. Zu Beginn der Grünen Woche demonstrierten die verschiedensten Gruppen wieder in Berlin, diesmal unter dem Motto „Agrarkonzerne: Finger weg von unserem Essen“ gegen die Industrialisierung der Land- und Lebensmittelwirtschaft und für eine bäuerliche und ökologische Landwirtschaft.
Für faire Marktbedingungen und gesundes Essen
Im Zentrum der Forderungen standen faire Marktbedingungen für Bauern, gesundes Essen ohne Pestizide und Glyphosat, artgerechte Tierhaltung, umweltfreundliche Wirtschaftsweise sowie eine sozial gerechte Agrarpolitik für kleine Höfe.
Das Aktionsbündnis „Artgerechtes München“ reiste zum zweiten Mal mit über 20
Bündnispartnern aus Organisationen wie u. a. PROVIEH, Genussgemeinschaft Städter und Bauern e. V. und dem Nord Süd Forum nach Berlin, um die Aktion zu unterstützen. Mit dabei hatten sie einen besonderen Hingucker: Die
Straßentheatergruppe „PasParTouT“– ein musikalischer Hühnerhaufen mit ihrem Walk-Act „Cock Tales“.
Wir lassen uns nicht aussitzen
Daniela Schmid vom Aktionsbündnis „Artgerechtes München“: „Seit Jahren wird unser Protest gegen die industrielle Landwirtschaft lauter. Wissenschaftler warnen vor ihren fatalen Folgen für Mensch und Umwelt, immer mehr Verbraucher lehnen Produkte aus Massentierhaltung ab. Doch die Politik in Berlin wie in München folgt weiter der agroindustriellen Lobby! Aber wir lassen uns nicht aussitzen! Wir wollen eine zukunftsfähige, ökologische Landwirtschaft, in der Tiere artgerecht gehalten werden. Und zwar jetzt!“