Was die Krawalle rund um den G20 Gipfel in Hamburg betrifft, wird in den nächsten Tagen sicher wieder der Ausdruck „sinnlose Gewalt“ kursieren. Eine seltsame Wortverbindung, weil sie impliziert, dass auch so etwas wie das Gegenteil davon, eine „sinnvolle Gewalt“ existieren würde. Den Sinn von Gewalt allerdings gibt es nicht. Es gibt nur die Folgen von Gewalt.
Haben die in Hamburg geworfenen Steine das Leben eines einzigen Flüchtlings aus dem Mittelmeer gerettet oder den weltweiten Klimaschutz unterstützt?
19 Partner und ein Extra-Absatz
War der G20 Gipfel darin besser? Die Unterhändler der G20 brachten schließlich eine Abschlussformulierung zustande, in der 19 Partner erklärten, dass das Übereinkommen von Paris unumkehrbar sei. Die abweichende Haltung der USA dazu und ihr angekündigtes Revival fossiler Brennstoffe wurden ausdrücklich in einem Absatz benannt.
Der türkische Präsident Erdogan erklärte darüber hinaus im Anschluss an das Treffen der G20, dass sein Parlament die Beschlüsse des Pariser Gipfels nicht ratifizieren würde, so lange die Türkei in die Gruppe der Industriestaaten eingestuft werde – entgegen Versprechungen des damaligen französischen Präsidenten Hollande. Eine Einstufung, die mit erheblichen Mehrkosten für die Türkei verbunden ist.
Global Climate Action Summit 2018 in San Francisco
Hoffnung in Hamburg machte lediglich die Videokonferenz des alternativen G20 Festivals. Der kalifornische Governeur Jerry Brown sprach sich dabei für den „Global Climate Action Summit“ aus, der im September 2018 in San Francisco stattfinden soll. Eine Klimaschutzkonferenz in den USA als Alternative zu der nicht vorhandenen Klimaschutz-Politik der Regierung Donald Trumps. Niemand wundert es, dass diese Ankündigung mit Jubel begrüßt wurde.
Titelfoto: Bundesregierung/Kugler
Bundeskanzlerin Merkel im Gespräch mit Sicherheitskräften