07.12.2015: Diese Woche ist entscheidend für den Weltklimagipfel in Paris, mit dem sich weltweit so viele Hoffnungen verbinden.
Ein Gebet für Paris
Der Papst in Rom hat am Sonntag für den Erfolg der Verhandlungen gebetet. Und Gebete sind durchaus nötig für Paris. Denn ab heute führen die Umweltminister von 195 Staaten die Gespräche. Ziel ist es, sich bis Freitag auf einen internationalen Klimavertrag zu einigen, der ab 2020 für alle Staaten verpflichtend sein soll. Aber noch weiß niemand, ob das bis Freitag zustande kommen wird.
Dafür setzt der Paris-Gipfel auf ein Meeting-Format, das sich vor vier Jahren in Südafrika bewährt hat, Indaba. In der afrikanischen Stammessprache die Vollversammlung, an der alle zusammenkommen und an einem Tisch sitzen.
Ein Entwurf und viele Fragen
Seit dem Wochenende liegt für diesen Tisch der Vertragsentwurf vor, der 50 Seiten umfasst. Zu dem Entwurf gibt es viele Fragen und noch keinen Konsens.
Inselstaaten, die bereits heute durch den steigenden Meeresspiegel als Folge der Erderwärmung in ihrer Existenz bedroht sind, verlangen, dass als Ziel nicht eine Erderwärmung bis zu 2 Grad festgeschrieben wird, sondern die Grenze bei 1,5 Grad liegen muss. An die Öffentlichkeit drang bislang durch, dass das im Vertragstext zumindest erwähnt werden soll.
Ohne konkrete Zusagen blieb bis jetzt die Forderung der Entwicklungsländer, ab 2020 im Jahr 100 Milliarden Dollar zu erhalten, um die Folgen des Klimawandels auffangen zu können.
Ungeklärt ist überhaupt, wann und wie die Einhaltung der Vorgaben überprüft werden soll. Deshalb lautet die Frage der Woche: Wie viel kann die Indaba in fünf Tagen schaffen?
Bildquelle: Wikimedia Commons,
Plenarsitzung mit der U.S.-Delegation und den Delegierten aus Kuwait … und Südsudan im Vordergrund.